Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?
Nachhaltigkeit ist seit der Gründung von Anrepa Teil unseres Anlageprozesses. Damals handelten wir vor allem aus persönlicher Überzeugung. So wie jedes Teammitglied bestrebt war, sein Leben sozialbewusst und umweltfreundlich zu führen, so waren wir überzeugt, dass wir nur in Unternehmen investieren sollten, deren Tätigkeit auf einer vergleichbaren Grundhaltung basierte.
Im Laufe der Jahre hat unsere Überzeugung dann konkretere Formen angenommen. Heute wird der Aspekt der Nachhaltigkeit (ESG = Environmental, social, governance) systematisch in unserem Investitionsprozess reflektiert und umgesetzt. Für uns ist eine verantwortungsvolle Anlagepolitik zentral, weshalb das Management sowie der Verwaltungsrat dies überwachen und dafür sorgen, dass es so bleibt. Als Ausdruck dieser Überzeugung hat ANREPA die UNO-Prinzipien für verantwortliches Investieren (UNPRI) unterzeichnet und setzt sich daher vollumfänglich für die Befolgung derer Grundsätze ein:
Die Zusammensetzung unseres Fonds basiert auf der Aktienselektion mit einem Fokus auf jedes einzelne Unternehmen und dessen Beitrag zum Gesamtfonds. In dieser Strategie ist die Integration der ESG-Prinzipien nicht nur ein Zusatz-Element. Wir nutzen diese vielmehr, um einen langfristigen Mehrwert für die Kunden zu schaffen. Gleichzeitig hilft uns ein detailorientierter Ansatz sicherzustellen, dass die von uns verwalteten Vermögen nicht für die Zerstörung von natürlichen Ressourcen oder sozialen Strukturen genutzt werden. Wie erreichen wir all dies?
In diesem kurzen Beitrag zeigen wir Ihnen unser quantitatives sowie qualitatives Vorgehen, um ESG-Kriterien in unserem Anlageprozess zu berücksichtigen.
Von der Intuition zum Prozess
Alles begann mit einer Grundüberzeugung. Wir glaubten instinktiv, dass es langfristig gesehen besser sei, wenn sich unsere Investitionen positiv auf die Nachhaltigkeit auswirken würden – positiv für die Gesellschaft, die Natur und die finanziellen Resultate. Wir wollten unsere Intuition, dass Nachhaltigkeit wichtig ist, methodisch in unseren Anlageprozess integrieren. Uns war es ein Anliegen, dass ein formalisierter Ansatz unsere intuitiven Überzeugungen widerspiegelte. Wir wollten nicht einfach irgendein Konzept kopieren, einen Zugriff auf eine Nachhaltigkeitsdatenbank kaufen oder diesen Aspekt unserer Arbeit auslagern. Stattdessen wollten wir einen spezifischen Anrepa-Ansatz für das Thema Nachhaltigkeit finden, so wie es ja auch bei den finanziellen und ökonomischen Aspekten des Anlageprozesses der Fall ist.
Zu Beginn unserer formellen Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit haben wir drei Workshops durchgeführt, um die für uns zentralen Themen zu identifizieren. Dies half, nicht nur die Themen selbst zu bestimmen, sondern auch, die Logik und die Emotionen besser zu verstehen, die uns empfänglich für jedes dieser Themen machten. Die daraus resultierenden Leitprinzipien sollten wiederum unsere ESG-Umsetzung erleichtern.
Die Ergebnisse eines unserer Workshops sind unten abgebildet. Die am meisten diskutierten Themen waren Menschenrechte, Suchtfragen, Waffen, Klimawandel, Biodiversität, Wasser, Korruption, verantwortungsvolle Führung eines Verwaltungsrats und Diversität. Wir sprachen auch über Datenschutz bzw. Datenverantwortung, Kreislaufwirtschaft und die soziale Verantwortung bestimmter Geschäftsmodelle. Was jedoch in unserer Diskussion einen grossen Stellenwert einnahm, war die Ansicht, dass wir in Unternehmen investieren sollten, deren Produkte für das menschliche Leben wichtig sind – wichtiger jedenfalls als Luxusprodukte. Wir sahen darin eine der vielen Synergien zwischen Nachhaltigkeit und finanziellen Überlegungen: Aus finanzieller Sicht ist die Nachfrage nach einem Produkt, das für das Überleben notwendig ist, stets garantiert.
Abbildung 2: Die Ergebnisse unserer drei Workshops halfen uns, Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, die das Team für wichtig hielt und die unsere Analysen künftig beeinflussen sollten.
Und aus der Perspektive der Nachhaltigkeit trägt man damit – im Gegensatz zum Luxusprodukt – nicht zu einer unnötigen Umweltbelastung bei.
Sobald wir verstanden hatten, welche Themen uns am meisten beschäftigten, kam die harte konzeptionelle Arbeit, um unsere Nachhaltigkeitsideen systematisch in unseren Anlageprozess zu integrieren. Wir beschlossen, quantitative und qualitative Aspekte der Nachhaltigkeit mit denen der Aktienselektion in Einklang zu bringen, was in Abbildung 3 dargestellt wird.
Unser Nachhaltigkeitsprozess widerspiegelt unseren finanziellen Anlageprozess. Das hilft uns, bei jedem Schritt in unserem Forschungsprozess fundierte Entscheidungen zu treffen.
“… in the long run it is better if our investments are behaving in a sustainable way – better for society, nature and the financial returns…”
Was passiert also bei jedem Schritt? Werfen wir einen detaillierten Blick darauf.
1. Screening und Short List
Ziel des anfänglichen Screenings ist es, unser Anlageuniversum einzugrenzen. In fast allen 195 Ländern der Welt sind börsenkotierte Unternehmen aktiv, insgesamt über 40’000. Niemals vermögen wir, sie alle zu analysieren. Deswegen verwenden wir in dieser Phase das sogenannte negative Screening: Wir eliminieren Unternehmen und ganze Branchen, von denen wir glauben, sie könnten sehr grosse negative Auswirkungen auf die Gesellschaft oder die Umwelt haben. Im Screening werden sowohl Investitions- als auch Nachhaltigkeitskriterien quantitativ als Filter angewendet.
Anmerkung: Wenn andere Investmentmanager ihren Ansatz zur Nachhaltigkeit beschreiben, konzentrieren sie sich oft auf die negativen Auswirkungen, die mangelhafte Nachhaltigkeitsbemühungen auf den Wert der Investition haben können. Nachhaltiges Investieren soll der Rendite dienen. Das ist für ihre Kunden ebenso sinnvoll wie für die Wirtschaft ganz allgemein: Je häufiger Investmentmanager Nachhaltigkeit als Teil ihrer Treuhandpflicht betrachten, desto höher der Anreiz für börsenkotierte Unternehmen, auf die Nachhaltigkeit ihrer Tätigkeit zu achten. Wir allerdings setzen uns in dieser Phase ein anderes Ziel. Uns geht es bei der Nachhaltigkeit nicht um deren Einfluss auf den Wert der Unternehmen. Stattdessen wollen wir die negativen Auswirkungen begrenzen, die unsere Investitionen auf die Umwelt und Gesellschaft haben könnten.
Die sogenannte «Principal Adverse Effects» Beurteilung listet die grössten negativen Auswirkungen auf, die ein Unternehmen mit seiner Tätigkeit oder seinen Produkten auf die Gesellschaft oder die Umwelt ausüben kann. Auch wir analysieren dies und versuchen in dieser Phase Unternehmen auszuschliessen, die systematisch negative Auswirkungen auf ihr Umfeld haben – sei es, dass ihre Tätigkeit vornehmlich in Ländern mit einem tiefen Menschrechtsstandard und einem hohen Korruptionsniveau stattfindet, sei es, dass die Einnahmen aus einer Tätigkeit stammen, die die Umwelt unvermeidlich und destruktiv belastet. Selbst wenn wir nicht glauben, dass eine Investitionen in solche Unternehmen zwangsläufig negative Auswirkungen auf unser finanzielles Ergebnis haben würden, wollen wir aus grundsätzlichen Gründen keinen Profit aus einer Schädigung von Gesellschaft und Umwelt ziehen.
Unsere Einschätzung der Glücksspielindustrie veranschaulicht dieses Denken gut. Wir schliessen Glücksspiele aus unserem Anlageuniversum aus, nicht weil wir denken, dass diese Branche keine interessanten Investitionsmöglichkeiten böten, sondern weil wir denken, dass diese Branche im Durchschnitt ihren Kunden, deren Familien und einem breiteren Umfeld finanzielle und emotionale Schäden zufügt ohne einen Mehrwert zu generieren.
Unternehmen, die in dieser Phase unsere Mindestkriterien erfüllen, werden anschliessend nach verschiedenen Kriterien bewertet und rangiert. Auf der finanziellen Seite analysieren wir Profitmargen, ROCE und andere relevante Kennzahlen. In Sachen Nachhaltigkeit messen wir die Unternehmen anhand quantitativer Kriterien zu den Themen, die wir als wichtig identifiziert haben: Hat unser Unternehmen ein Abwasserkonzept? Welche Schadstoffe entlässt es in die Umwelt? Gewisse Nachhaltigkeitsfragen, die wir stellen, sind vielleicht weniger offensichtlich. Zum Beispiel wollen wir wissen, ob der Firmen-CEO des Unternehmens in vielen anderen Verwaltungsräten sitzt. Dies sagt uns, ob dieser seine gesamte intellektuelle Energie für die Firma aufbringt, in die wir möglicherweise investieren wollen, oder ob er durch Verpflichtungen für andere Unternehmen abgelenkt wird. Das zeigt einmal mehr, wie Nachhaltigkeit und finanzielle Überlegungen untrennbar miteinander verflochten sind.
Antworten auf diese Fragen – und viele, viele mehr – sind Teil der Aktienselektion im ersten Schritt unseres Prozesses. Finanz- und Nachhaltigkeitskriterien werden zusammen gewichtet, um ein Ranking der uns interessierenden Unternehmen zu erstellen. Nur die leistungsstärksten Firmen werden dann in die Pre-Check-Phase aufgenommen. Hier als Beispiel ein Ausschnitt aus der letzten Liste von Firmen, die das Ergebnis einer solchen Wertung ist:
Die Abbildung veranschaulicht den Entwicklungsprozess der Liste. ESG wird von 0 bis 100 gewertet. Höhere Zahlen weisen auf eine bessere Leistung hin.
2. Vorprüfung
In dieser Phase betrachten wir das Geschäftsmodell des Unternehmens. Wir nehmen eine Eigentümerperspektive ein: Was produziert dieses Unternehmen, sind wir davon überzeugt, würden wir dieses Unternehmen besitzen wollen, würde es sich mit unserem bereits bestehenden Portfolio überschneiden?
In Bezug auf die Nachhaltigkeit übernehmen wir im Pre-Check die Nachhaltigkeits-Rankings aus der vorherigen Phase und überprüfen nun die offensichtlichsten Mängel. Zur Erleichterung unserer Forschung haben wir ein Flaggensystem entwickelt, das unsere Aufmerksamkeit sofort auf den Bereich lenkt, der zusätzlicher Abklärungen bedarf (s. Abbildung 5).
Die Themen, auf denen das Flaggen-system basiert, sind in erster Linie das Resultat unserer internen Workshops und widerspiegeln damit unsere Werte und Überzeugungen. Wir beziehen die Informationen von der gleichen Quelle wie die Finanzdaten – den Bloomberg-Datenbanken.
Sowohl für finanzielle Kriterien als auch für solche der Nachhaltigkeit stützen wir uns nur auf faktische Informationen und nicht auf Meinungen anderer Analysten. Wenn wir auf Bloomberg eine Information nicht finden, suchen wir diese selbst und füllen sie manuell aus (dunkelblaue Felder in Abbildung 5). Wenn sie sich auch so nicht finden lassen, bleibt das Feld mit dem Vermerk #NA offen.
Dieses Beispiel unseres Flaggensystems zeigt, wie wir die uns zur Verfügung stehenden Daten weiter verbessern. Die meisten Informationen in der Spalte «Metric» werden aus der Bloomberg-Datenbank heruntergeladen. Es handelt sich um reine Fakten und hilft uns, dieses Unternehmen besser einzuschätzen. Die Felder, die in Dunkelblau hervorgehoben sind, mussten von unseren Analysten manuell ergänzt werden. Beim orangen Feld handelt es sich um eine Kategorie, über die das Unternehmen selbst nicht berichtet. Eine rote Flagge zeigt Bereiche an, in denen das Unternehmen unseren Mindestanforderungen nicht genügt. Sowohl Flaggen als auch fehlende Daten werden in den Gesprächen mit der Investor-Relations-Abteilung des Unternehmens thematisiert.
3. Vertiefte Analyse und Aktienauswahl
Jedes Jahr schaffen es nur etwa 10–15 Unternehmen in diese Phase – von mehr als 40’000, die am Ausgangspunkt unseres Research stehen. Wir verbringen nun mehrere Monate damit, diese Unternehmen bis hin zu den kleinsten Details zu analysieren, ihre Produkte zu testen und verschiedene Experten zu den relevanten Aspekten der Firmentätigkeit zu befragen.
In Bezug auf Nachhaltigkeit konzentrieren wir uns auf die massgeblichen Nachhaltigkeitsthemen, wie sie vom Sustainability Accounting Standards Board (SASB), einem Äquivalent des Financial Accounting Standards Board (FASB), zusammen mit Experten als relevant für die entsprechende Branche identifiziert worden sind. Für ein Industrieunternehmen werden also andere Nachhaltigkeitsthemen wichtig sein wie für das Bankwesen.
Wir nutzen unsere eigenen Prinzipien, um unser Anlageuniversum zu gestalten. Aber sobald wir ein denkbares Investment gefunden haben, ergänzen wir diese mit dem Rat von Experten und fokussieren die Nachhaltigkeitsforschung auf Themen, die für die Branche und das Unternehmen am relevantesten sind. Dies hilft uns sicherzustellen, dass wir unseren Werten treu bleiben, aber gleichzeitig die Nachhaltigkeitsthemen nicht vernachlässigen, die in der Branche selber als wichtig erachtet werden.
Gestützt auf die SASB-Erheblichkeitstabelle («Materiality Map», s. Abbildung 6) analysieren wir die Leistung des Unternehmens bezüglich dieser Themen und sprechen offene Fragen an, wenn wir direkt mit dem Unternehmen sprechen.
Es versteht sich von selbst, dass das Unternehmen vom künftigen Research ausgeschlossen wird, wenn wir die relevanten Informationen nicht finden oder das Unternehmen nicht bereit ist, sie mit uns zu teilen.
Wenn jedoch alle unsere Kriterien erfüllt sind, legen wir das Ergebnis unserer Analyse dem Anlageausschuss von ANREPA vor mit dem Antrag, das Unternehmen in unser Portfolio aufzunehmen. In der Diskussion werden die Nachhaltigkeitsleistung zusammen mit den Finanzen, der Wettbewerbsfähigkeit und vielen anderen wichtigen Kriterien nochmals diskutiert und evaluiert. Jedes dieser Elemente muss der kritischen Überprüfung durch den Anlageausschuss standhalten. Wenn wir zum Schluss kommen, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nicht überzeugend ist, kommt es zu keiner Investition. Gleich verhält es sich in Bezug auf die Nachhaltigkeit: Wenn diese unseren Standards nicht genügt oder das Unternehmen keine zufriedenstellenden Antworten geben kann, investieren wir nicht in dieses.
Full CSR report available since 2017. Out of 10 SASB key risks 8 have complete data. The company lacks a clear recycling policy, and management does not provide a statement on the risks associated with use of critical materials. Additionally, the company provides satisfactory data for their water usage. Key environmental metrics are improving in relation to revenue growth, with the exception of solid waste which is increasing at a rate faster than revenue growth (see Appendix V for detailed analysis). SASB does not mention manufacturing conditions as a risk, however this is a point that should be considered since low price is part of the company strategy. What provides us a certain degree of confidence is that company has to undergo on site visits form all OEMs to which they supply. Low cost production environments always provide for a degree of uncertainty, however I think the scrutiny by OEMs and their procurement teams provide us with some degree of confidence that company is conducting the manufacturing business correctly.
Dies ist ein Auszug aus einem Analysebericht zu einem Unternehmen der Automobilzulieferbranche. Er zeigt, wie wir auf die wesentlichen Themen fokussieren, die das Sustainability Accounting Standards Board für diese Branche identifiziert hat. Ebenfalls ersichtlich sind die Kommentare unseres Analysten, die zusätzliche Themen hervorheben, die mit dem Unternehmen noch angesprochen werden sollten.
4. Überwachung
Wir halten unsere Portfoliounternehmen jeweils für mehrere Jahre. So können wir eine Beziehung zum Unternehmen aufbauen – es ist nicht ungewöhnlich, dass wir dessen Standorte besuchen und die Geschäftsleitung treffen.
Dieses persönliche Verhältnis ermöglicht es uns, regelmässig direkt mit den Unternehmensvertretern zu sprechen und allenfalls Bedenken bezüglich Nachhaltigkeit vorzubringen. Gegenwärtig arbeiten wir an einem Ansatz, wie wir mit unseren Stimmrechten umgehen wollen. Wenn wir hier einen methodischen Ansatz definiert haben, werden wir unsere Meinung auch im Rahmen von Generalversammlungen äussern. Darüber hinaus umfasst die Überwachung der Firmentätigkeit auch andere Aktivitäten, die besser auf Portfolioebene thematisiert werden wie etwa der CO2-Fussabdruck. Solche Auswertungen führen wir regelmässig durch. Gerne berichten wir jeweils über die Resultate und die genauen Zahlen. Obwohl wir noch keine konkreten CO2-Ziele haben, tendieren unser Prozess und unsere Präferenzen zu Unternehmen, die deutlich weniger CO2 pro Dollar Umsatz ausstossen als es die Mitglieder des S&P500 durchschnittlich tun.
Unser CO2-Fußabdruck ist im Vergleich zum S&P500 wesentlich besser. Obwohl wir keine CO2-Ziele haben, begünstigt unser Anlageprozess Unternehmen, die niedrige Schadstoff-Emittenten sind.
Wie wir Nachhaltigkeit implementieren wollen
Wir sind stolz auf unseren internen Analyseprozess. Ob Finanzanalyse oder ESG-Bewertung: Wir analysieren unsere Anlagen selbst. Dies erfordert starke quantitative und qualitative Fähigkeiten sowie eine gute Teamarbeit. Wollen wir fundierte Investitionen in Branchen tätigen, die von der Halbleiterindustrie über Gesundheitsdienstleister bis hin zu Baggerunternehmen reichen, müssen wir neugierig bleiben. Wir müssen bereit sein, stets dazu zu lernen und ständig die Grenzen unseres Wissens zu testen.
Dasselbe gilt für das Verständnis der vielfältigen ESG-Themen: Ob es um Wasserversorgung oder die Rechte von Ureinwohnern geht – wir gehen hier mit dem gleichen Mass an Sorgfalt vor wie bei den Finanzthemen.
Um intellektuell ehrlich und bei den Analysen präzise zu bleiben, müssen wir auch sagen können: «Ich weiss das nicht, ich verstehe das nicht, ich brauche Hilfe.» Für uns ist dies kein Zeichen von Schwäche. Wir verstehen das vielmehr als Zeichen des Vertrauens in unsere Teamkollegen; sie werden uns helfen, ein Problem zu verstehen, das wir verstehen müssen. Unser Prozess wird durch unsere Responsible Investment Policy unterstützt – diese Richtlinie weist die Aufgaben und Rollen innerhalb des Teams und des Unternehmens klar zu. Dies hilft uns, komplexe Entscheidungen zu bewältigen.
Vergütung
Wir denken langfristig – ob es um unsere Investitionen oder um die Führung unseres eigenen Unternehmens geht. Wir konzentrieren uns auf die langfristige Performance und kümmern uns weniger um kurzfristige Volatilitäten oder die Gewinnmaximierung im nächsten Quartal. Wir haben uns für eine feste Lohnstruktur entschieden, um dieses Denken zu fördern. Natürlich basiert das Salär des einzelnen Teammitglieds auf der Ausbildung und den Erfahrungen. Aber wir erhalten keinen Bonus und kennen auch keine leistungsbasierten Gebührenmodelle. Wir glauben, dass solche kurzfristiges Denken fördern, was in der Philosophie von ANREPA keinen Platz hat.
Wir haben festgestellt, dass feste Vergütungen gut sind für die Teamarbeit. Eine fixe Lohnstruktur ermöglicht es uns, intellektuell ehrlich zu bleiben, offen für Kritik zu sein und uns gegenseitig zu unterstützen. Wir sind überzeugt: Das bestmögliche Ergebnis unserer Tätigkeit liefern wir als Team und nicht, indem wir die Entschädigungen auf der individuellen Tätigkeit maximieren. Sowohl die Finanzanalyse als auch die Nachhaltigkeitsbewertung gelten als zentrale Teile unserer Arbeit und werden so bereits durch das Gehalt abgegolten.
Schlussfolgerung
Abkürzungen haben keinen Platz in unserem Prozess. Wir legen Wert auf Nachhaltigkeit und wollen in Firmen investieren, die dies gleich sehen. Wir sind stolz auf unseren in-house-Prozess, der Nachhaltigkeit mit ebenso viel Sorgfalt wie finanzielle Erwägungen behandelt. Und wir glauben, dass dieser Ansatz für unsere Kunden langfristig den Mehrwert schafft, den sie von uns erwarten.
Erstveröffentlichung: 10.04.2021 Neuste Version: 10.04.2021